Liebe Gemeinde,
Mittwoch, 28. November 2007
Predigt zum Ewigkeitssonntag am 25.11.2007 in allen drei Orten - Mk 13, 31-37
Predigt zum Buß- und Bettag am 21.11.2007 in Fröttstädt - Lk 13, 22-30
Liebe Gemeinde,
Vielleicht hilft es uns, die Buße wieder für uns lebendig zu machen, wenn wir Buße mit einem anderen Wort übersetzen, nämlich so wie es der griechische Wortlaut eigentlich sagt: metanoia – Umkehr. Unser ganzes Leben sei eine Umkehr, ein ständiger Prozess, eine Bewegung, kein Darniederliegen im Staub, sondern eine Bewegung des Lebens und Fühlens zurück zu unserem Ursprung zu Gott. Jeder Tag hält die Möglichkeit der Umkehr bereit, jeder Tag also kann ein Bußtag sein.
Die Notwendigkeit zur Umkehr, die Wachsamkeit für das Kommen des ewigen Reiches ist auch Thema des heutigen Predigttextes aus dem Lukasevangelium:
Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, wo seid ihr her? Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen hast du gelehrt. Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter! Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.“
Predigt zum Volkstrauertag am 18.11.2007 in Hörselgau - Mt 16, 1-4
Liebe Gemeinde,
Der Prophet Jeremia sah sich zu seiner Zeit seinem eigenen Volk gegenüber gestellt, ein Volk, das völlig in die Irre gegangen war, ein Volk, dass sich von Gottes guten Wegen verabschiedet hatte, dass einer großen Katastrophe entgegen ging und nicht begriff, dass sein Weg ins Verderben führt. Im 8. Kapitel soll der Prophet dem Volk von Gott folgendes an den Kopf werfen:
Auch ich stöhne unter den Spritpreisen, doch wenn ich die Welt aus Gottes Blickwinkel sehen lerne, verstehe ich, wie gut es mir eigentlich geht. Ich erkenne, dass ich in die Irre gehe, wenn sich alles nur um mich und meinen Geldbeutel dreht. Gott sagt: Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was habe ich getan? Sie laufen alle ihren Lauf wie der Hengst, der in der Schlacht dahinstürmt. Ein starkes Bild dieser Hengst, ein Tier, fremdbestimmt stürmt ohne Nachdenken in die Schlacht, in das Verderben. Gott bewahre uns, dass wir so gedankenlos in unser Unglück rennen und nicht nach links und rechts schauen! Ich denke, dass ist der Anspruch unseres Bibelwortes heute an uns. Das Bekennen der eigenen Fehler und der Mut zum Neuanfang, das möchte uns Gottes Wort auf den Weg geben. Nicht nur heute, sondern jeden Tag neu können wir neu anfangen. Besinnt euch auf den rechten Weg im Leben, da gibt es einen, der größer ist als wir, zu dem wir gehen können, an dessen Licht wir uns auf unseren Wegen ausrichten können, der alles zu einem guten Ziel und Ende führt. Wo wir Gott verlassen, da sind wir selbst verlassen. Denn was trägt mich denn, wenn mein Auto nicht mehr fährt, wenn mein Herz nicht mehr funktioniert, wenn ich meine Arbeit verliere, wenn mir das Hartz IV zum x-ten Male gekürzt wird, wenn meine Familie den Bach runtergeht, wenn ein lieber Mensch stirbt, wenn ich mich drehe und drehe und doch nicht vorankomme mit dem, was ich mir mal vorgestellt habe im Leben. Da helfen keine Schnäppchen, keine leeren Versprechungen, kein dickes Bankkonto, da hilft nur der, der all unser Vermögen übersteigt. Da hilft der, dessen Liebe uns erschaffen hat, der, der uns immer wieder sucht und findet, der, der unsere Herzen kennt und uns trotz aller Schuld immer wieder neu anfangen lässt. Das, liebe Gemeinde, ist der rechte Weg, der feste Boden unter den Füßen. Aus Fehlern lernen, zurückkehren, neu anfangen, aus der Sinnlosigkeit heraus das Ziel neu sehen lernen, das alles macht unser Leben heil und lässt es gelingen. Darum ist es gut, wenn wir heute unserer Gefallenen gedenken. Wir erinnern uns dabei nicht nur an das Leid der Familien sondern auch an die Schuld, die mit jedem Krieg auf den Menschen lastet. Das bringt uns dazu, nicht ziel- und gedankenlos durch unser Leben zu rennen, sondern inne zu halten und auch das, was nicht wieder gut zu machen ist, getrost in Gottes Hand zu geben. Denn es liegt nicht nur an uns, umzukehren, zugleich ist mit der Umkehr auch die Zusage verbunden, dass wer auf Gott vertraut, gerettet wird, dass Gott uns trägt und auch in Leid und Tod nicht aus seiner Hand gibt. Das gebe uns Kraft, Stärke und Hoffnung, die wir so dringend brauchen im Leben. Amen.